„Das Ziel, das wir uns als Lehrer*innen stellen, ist, Schüler*innen zu selbständigen und spontanen Denkern zu machen.“
(Jérôme Bruner)
Der Bildungsplan 2016 präzisiert, dass die Mathematik eine zentrale kulturelle und zivilisatorische Errungenschaft ist. Die Mathematik unterstützt bei der Bewältigung vielfältiger Lebenssituationen und dient kulturübergreifend als Sprache in einer zunehmend technisierten und ökonomisierten Welt. Darüber hinaus besticht die Mathematik als eigenständige und lebendige Wissenschaft mit einer deduktiv geordneten Welt eigener Art und Faszination.
Daher muss sich den Schüler*innen im Mathematikunterricht „eine gültige Begegnung mit der Mathematik, mit deren Tragweite, mit deren Beziehungsreichtum, vollziehen; es muss ihm am Elementaren ein echtes Erlebnis dieser Wissenschaft erschlossen werden. Der Unterricht muss dem gerecht werden, was Mathematik wirklich ist“, forderte schon Alexander I. Wittenberg.
Die Beschäftigung mit innermathematischen oder mathematisierbaren Problemen liefert dann einen wichtigen Beitrag zur Bildung der jungen Menschen wie die Entfaltung der Persönlichkeit, die Umwelterschließung, die Teilhabe an der Gesellschaft, die Vermittlung von Normen und Werten.
Der Tatsache, dass die Schüler*innen heute in einer zunehmend technisierten und digitalisierten Welt aufwachsen, trägt auch das Profilfach IMP, das seit 2018 in einer wachsenden Zahl von Gymnasien in Baden-Württemberg unterrichtet wird, Rechnung.
Die Ausbildung der Referendar*innen am Seminar Heilbronn orientiert sich daher an einem Mathematikunterricht, der nach Heinrich Winter in allgemeinbildendem Sinne durch drei Grunderfahrungen gekennzeichnet ist:
- Erscheinungen der Welt um uns, die uns alle angehen oder angehen sollten, aus Natur, Gesellschaft und Kultur, in einer spezifischen Art wahrzunehmen und zu verstehen.
- Mathematische Gegenstände und Sach-verhalte, repräsentiert in Sprache, Symbolen, Bildern und Formeln, als geistige Schöpfungen, als eine deduktiv geordnete Welt eigner Art zu lernen und zu begreifen.
- In der Auseinandersetzung mit diesen Grunderfahrungen erwerben die Schüler*innen sowohl inhalts- als auch prozessbezogene Kompetenzen wie Problemlösefähigkeiten, die über die Mathematik hinausgehen.
In den Fachsitzungen und den individuellen Unterrichtsberatungen erhalten die Referendar*innen somit Hilfen und Anleitungen zur Planung, Durchführung und Reflexion eines im obigen Sinn gelingenden Mathematikunterrichts.
Zusatzausbildung
Profilfach IMP (mathematische Anteile), angeboten als mehrteiliges Pflichtmodul.
Ausbilder*innen
Studiendirektor Björn Ullrich
Ullrich.Bjoern@semgymhn.de
Oberstudienrat Florian Oberhardt
Oberhardt.Florian@semgymhn.de
Das Fach Mathematik in der Ausbildung
Die Hauptaufgabe der Fachsitzungen besteht darin, unseren Referendar*innen Hilfen und Anleitungen zur Planung, Durchführung und Reflexion eines im obigen Sinn gelingenden Mathematikunterrichts zu geben.