Wortstatt
Die Wortstatt ist ein offenes Literaturprojekt, das Leserinnen und Leser mit Autorinnen und Autoren zusammenbringt. Ziel ist es, Sprache als kreativen Raum zu erleben und den Austausch über Texte lebendig zu gestalten. In Workshops und gemeinsamen Schreibphasen entstehen neue Perspektiven auf Literatur und Alltagssprache.
Mindestens einmal im Jahr kommt die Wortstatt ans Seminar und macht diesen Zeitraum zu einem besonderen literarischen Höhepunkt. Die Kooperation ermöglicht es, dass künstlerische Freiheit und pädagogische Reflexion ineinandergreifen.
Für viele Referendarinnen und Referendare ist die Wortstatt eine seltene Gelegenheit, das eigene literarische Schreiben in den Mittelpunkt zu stellen – ein Bereich, der im Germanistikstudium nur sehr stiefmütterlich behandelt wird. Durch das eigene Ausprobieren gewinnen sie neue Zugänge zur Sprache und entwickeln ein tieferes Verständnis für Schreibprozesse. Dieses praktische Wissen lässt sich wiederum auf die Analyse literarischer Texte übertragen.
Die Schülerinnen und Schüler machen in der Wortstatt eine ähnliche Erfahrung: Auch sie entdecken beim eigenen Schreiben neue Möglichkeiten, Sprache zu gestalten und Texte anders zu lesen. Was Referendarinnen hier für sich erproben, können sie später im Unterricht fruchtbar machen – indem sie Räume eröffnen, in denen literarisches Schreiben bewusst seinen Platz hat.



„Sie haben Recht und ich die Poesie“ – Fächerübergreifende Schreibwerkstatt mit Jose F. A. Oliver
Im Rahmen des Zukunftstags in der Modulwoche fand eine besondere Schreibwerkstatt statt, die Lyrik und Naturwissenschaften miteinander in Dialog brachte. Die Referendarinnen erkundeten Gedichte aus naturwissenschaftlicher Perspektive und gingen selbst literarisch aktiv ans Werk: Sie verfassten eigene poetische Skizzen und Texte, inspiriert von Themen aus Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Deutsch.
Besonders das Thema „Wasser“ bot zahlreiche kreative Anknüpfungspunkte. So entstand eine spannende Verbindung zwischen naturwissenschaftlicher Genauigkeit und poetischer Ausdruckskraft. Die Werkstatt zeigte eindrucksvoll, wie fließend die Grenzen zwischen Wissenschaft und Poesie sein können – im wahrsten Sinne des Wortes.









Rückblick auf die Veranstaltung "Kreatives Schreiben mit KI" im Rahmen der Modulwoche 2024
Im Rahmen unserer Modulwoche hatten die Referendarinnen und Referendare die einzigartige Gelegenheit, an einem innovativen Modul zum Kreativen Schreiben mit KI teilzunehmen. Geleitet wurde das Seminar von Jenifer Becker, einer ausgewiesenen Expertin auf diesem Gebiet.
Die Veranstaltung fand erneut in Kooperation mit dem Literaturhaus Heilbronn statt, mit dem wir in den letzten Jahren bereits mehrere erfolgreiche gemeinsame Projekte durchgeführt haben. Ein besonderer Dank geht an Herrn Brünner vom Literaturhaus Heilbronn, der maßgeblich dazu beigetragen hat, Frau Becker für unser Seminar zu gewinnen.
Frau Becker, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft der Universität Hildesheim tätig ist, beeindruckte mit ihrer fundierten Expertise und Leidenschaft für das Thema. Seit 2015 widmet sie sich der Erforschung und Lehre von autobiografischen Schreibformen, Gender Studies, Populärkultur und digitaler Literatur. Besonders bemerkenswert sind ihre Arbeiten zur Integration von KI-Tools in den kreativen Schreibprozess.
Das Modul "Kreatives Schreiben mit KI" bot den Teilnehmenden einen Einblick in die Möglichkeiten, die große Sprachmodelle wie ChatGPT für den kreativen und didaktischen Einsatz bieten. Die Referendarinnen und Referendare lernten nicht nur die technischen Hintergründe und aktuellen Entwicklungen in der Nutzung von KI im Kreativen Schreiben kennen, sondern auch praxisorientierte Anwendungen und Übungen. Diese wurden in einem Rahmen reflektiert, der auch die Probleme und Limitationen der Sprachmodelle berücksichtigte.
Die Teilnehmenden wurden in die praktische Erprobung von KI-gestützten Schreibwerkzeugen einbezogen. Durch angewandte Schreibübungen konnten sie erleben, wie KI ihre kreativen Prozesse unterstützen und bereichern kann. Gleichzeitig erhielten sie wertvolle Einblicke, wie KI in der Lehrplanung produktiv eingesetzt werden kann, um zur Vermittlung von KI-Literacy beizutragen.
Wir danken Frau Becker herzlich für ihre engagierte und inspirierende Leitung des Moduls. Ebenso gilt unser Dank den Teilnehmenden, die mit großer Offenheit an den Übungen und Diskussionen teilgenommen haben. Dieses Modul hat einmal mehr gezeigt, wie bereichernd und zukunftsweisend die Kombination aus traditionellem literarischen Schreiben und modernen KI-Tools sein kann.
Wir freuen uns auf viele weitere spannende und lehrreiche Module in der Zukunft, die unseren Referendarinnen und Referendaren weitere wertvolle Erfahrungen und Kenntnisse vermitteln. Unser Dank gilt auch dem Literaturhaus Heilbronn für die kontinuierliche und erfolgreiche Zusammenarbeit, die diese besonderen Projekte ermöglicht.
Im Rahmen des Ergänzungsmoduls Deutsch als Fremdsprache nahmen Referendar*innen des Kurses 2021 im Literaturhaus Heilbronn an einem digitalen Werkstattgespräch mit dem Chamisso-Preisträger Senthuran Varatharajah teil. Diese Kooperation ist Teil des Projektes „Wortstatt Heilbronn im Dialog“, bei dem eine aktiv-produktive Auseinandersetzung mit Sprache und Mehrsprachigkeit sowie interkultureller Literatur eine besondere Rolle spielt. Senthuran Varatharajah ist ein deutscher Autor tamilischer Herkunft, der derzeit vor allem durch seinen zweiten Roman „Rot (Hunger)“ für Aufsehen sorgt.