Mit dem Titel «Zwischen den Kulturen: Interkulturelles Lernen - Migration - Sprachsensibler Unterricht» haben wir für die vorliegende Ausgabe der Heilbronner Hefte ein Thema gewählt, das auf den Nägeln brennt. Nicht erst seit dem Einsetzen von Massenfluchten und -wanderungen unserer Tage gehören interkulturelle Begegnungen zum Alltag – auch an unseren Schulen. Diese Situation nicht in erster Linie als Problem, sondern als Bildungschance wahrzunehmen, ist wesentliche Botschaft dieses Heftes. Denn dass sich Bildung besonders wirkungsvoll in der Begegnung und Auseinandersetzung mit der Welt in ihrer Fremdheit vollzieht, hatten bereits die neuhumanistischen Gründerväter des Gymnasiums erkannt und immer wieder neu formuliert. Im Bestreben des Menschen, «so viel Welt als möglich zu ergreifen und so eng, als er nur kann, mit sich zu verbinden», manifestiert sich demnach wahre Bildung, so schreibt Wilhelm von Humboldt in seiner Theorie der Bildung des Menschen.